Endlich Schluss mit Zähneknirschen und Zähnepressen: So bekommen wir Ihren Bruxismus gemeinsam in den Griff

Über Tag stehen Sie oft unter Dauerdruck? Ein Termin jagt den nächsten. Und Ihre To-do-Liste wird und wird nicht kürzer. Abends gehen Sie übermüdet ins Bett und wachen morgens mit Kopfschmerzen und völlig verspannt auf. Weil sich der Druck des Tages über Nacht Bahn bricht – und Sie mit den Zähnen knirschen bzw. die Zähne aufeinander pressen.

Bruxismus, so wird das Knirschen oder Pressen mit den Zähnen fachsprachlich genannt, schadet auf Dauer nicht nur Ihren Zähnen, sondern Ihrem gesamten Körper – und Ihrer Psyche. Die gute Nachricht: mit unserer Hilfe können Sie Ihren Bruxismus schon bald gut in den Griff bekommen. Wir erklären Ihnen heute, welche Möglichkeiten wir Ihnen in unserer Praxis in Baden-Baden bieten.

Bruxismus

Was ist Bruxismus?

Wenn Sie Ihre Kaumuskulatur im Laufe des Tages oder der Nacht wiederholt unbewusst aktivieren, um mit den Zähnen zu knirschen oder Ihre Zähne aufeinander zu pressen, bezeichnet man das als Bruxismus.

Wenn Sie betroffen sind, gehören Sie zu den 20 Prozent der Deutschen, die unter Bruxismus leiden. Auch viele Kinder und Jugendliche pressen oder knirschen mit den Zähnen. Bruxismus tritt unabhängig von der Tageszeit auf.

Zähnepressen und Zähneknirschen nachts

Ein Großteil der Betroffenen knirscht oder presst nachts mit den Zähnen. Dann sprechen wir von nächtlichem (nocturnalem) Bruxismus oder Schlafbruxismus. Oft merken die Betroffenen anfänglich gar nichts davon, sondern erst, wenn sich die ersten Symptome bemerkbar machen.

Zähnepressen und Zähneknirschen tagsüber

Der diurnale Bruxismus (Wachbruxismus), also das Zähneknirschen oder -pressen tagsüber, betrifft weniger Menschen. Oft tritt er in Situationen großer körperlicher und geistiger Anspannung auf, etwa in Prüfungen oder beim Leistungssport.

Ursachen

Welche Ursachen haben Zähneknirschen und Zähnepressen?

Die Ursachen für Bruxismus sind nicht ganz leicht auszumachen. Und nicht alle Ursachen sind bekannt. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft gilt Bruxismus als „multifaktoriell bedingt“. Das bedeutet, er beruht auf einer Kombination verschiedener Ursachen.

Genetische Ursachen für Bruxismus

Nach der S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Bruxismus gehen wir heute davon aus, dass es eine gewisse genetische Veranlagung für das Zähneknirschen oder -pressen gibt. Sie gilt als einer der Risikofaktoren für Bruxismus. Noch ist jedoch unklar, wovon es abhängt, ob sich daraus tatsächlich ein Bruxismus entwickelt.

Psychische Ursachen für Zähneknirschen und -pressen

Mögliche Ursachenquelle, besonders für das Zähneknirschen nachts: die Psyche. Zu viele geschäftliche und private Termine, zu anspruchsvolles Leistungsdenken und der strenge innere Kritiker –  nur ein Teil dessen, was uns belastet. Insbesondere dann, wenn Ängste oder Depressionen dazukommen, ist das Stresslevel dauerhaft erhöht.

Natürlich schadet dieser Stress auf Dauer Ihrer Seele. Aber er hat auch Auswirkungen auf Ihren Körper: die ständige Anspannung manifestiert sich in Ihrem Organismus und bleibt erst mal dort. Um sie loszuwerden, muss der Körper sie aktiv abbauen – unter anderem durch Knirschen oder Pressen der Zähne.

Körperliche Ursachen für eine angespannte Kaumuskulatur

Nach heutigem Wissen geht man davon aus, dass orthopädische Beschwerden wie ein Beckenschiefstand oder eine Fehlhaltung der Wirbelsäule oft im Zusammenhang mit Bruxismus auftreten. Die CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion), eine Funktionsstörung im Ober- und Unterkiefer, gilt als eine der Hauptursachen (und Folgen) von Bruxismus.

Was ist CMD?

Eine Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, ist eine Funktionsstörung von Ober- und Unterkiefer, die über die Kiefergelenke miteinander in Verbindung stehen.

Eine Verschiebung der Gelenke bewirkt ein muskuläres Ungleichgewicht, das der Körper auszugleichen versucht. Dieser Versuch führt zu diversen Muskelverspannungen, nicht nur im Kiefer, sondern im gesamten Körper. Auch Tinnitus und Schwindel können von einer CMD herrühren.

  • Co-Ursachen 

Neben diesen Hauptursachen gibt es auch eine ganze Reihe von Co-Ursachen, die mit dafür verantwortlich sind, ob ein Patient mit Bruxismus-Neigung tatsächlich mit den Zähnen knirscht oder presst.

Dazu gehören unter anderem auch Nikotin, Alkohol und Kaffee. Sie beeinflussen das Zentrale Nervensystem und triggern dadurch teilweise den Bruxismus.

Um abzuklären, worin Ihr Bruxismus begründet liegt, betreiben wir in der Zahnarztpraxis eine umfassende Diagnostik und Ursachenforschung. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können uns dabei helfen aufzudecken, welche Ursachen in Ihrem konkreten Fall eine Rolle spielen. Und dann dagegen vorzugehen.

Symptome

Bruxismus-Symptome: So erkennt der Zahnarzt, ob Sie mit den Zähnen knirschen

Sie haben den Verdacht, dass Sie nachts oder tagsüber mit den Zähnen knirschen oder pressen? Oder Sie wissen es bereits? Wenn Sie die folgenden Symptome haben, sollten Sie zu uns kommen, um diese abzuklären:

  • Akute Schmerzen
    Akute Schmerzen in den Kiefergelenken und Zahnschmerzen können auf Bruxismus hindeuten, vor allem dann, wenn Sie zusätzlich ein Druckgefühl im Kiefer verspüren. Auch Kopf-, Nacken- und Knieschmerzen, die nicht auf eine andere körperliche Ursache wie eine Erkältung oder eine akute Verletzung zurückzuführen sind, können von Bruxismus herrühren.
  • Diffuse Störungen
    Sie haben Schwierigkeiten damit, den Mund zu öffnen? Knirschen und Pressen sorgen dafür, dass Kaumuskeln und Kiefergelenke ständig unter Druck stehen. Dieser Druck kann zu starken Verspannungen im Kiefergelenk führen.
    Das Zähneknirschen kann Ihnen ganz schön an die Nerven gehen: Neben Schlafstörungen kann auch ein plötzlich auftretendes pfeifendes Ohrgeräusch mittelbar im Zusammenhang mit Bruxismus stehen.
  • Erste Schäden
    Wer mit den Zähnen knirscht oder presst, kann mit der Zeit feststellen, dass sich die Kauflächen und Zähne abreiben. Auch erste keilförmige Defekte im Bereich der Zahnhälse können auftreten und zu einer erhöhten Temperatur- und Säureempfindlichkeit führen. Eventuell geht auch das Zahnfleisch fühl- und sichtbar zurück.

Nicht immer steckt Bruxismus dahinter. Es ist aber wichtig, dass wir herausfinden, ob Sie tatsächlich mit den Zähnen pressen oder knirschen. Denn auf Dauer kann der Bruxismus schwerwiegende Folgen haben.

Folgen

Welche Folgen haben Zähnepressen und Zähneknirschen?

Auch wenn Bruxismus selbst keine Krankheit ist, kann das Zähneknirschen und -pressen auf Dauer zu ernsthaften Beeinträchtigungen führen, und zwar sowohl körperlich als auch psychisch:

  • Körperliche Folgen
    Durch den starken Druck werden die Zähne stark traumatisiert, so dass es durch das Pressen und Knirschen zu Rissen im Zahn oder Brüchen kommen kann. Nimmt der Zahnnerv dabei Schaden, kann der Zahn im schlimmsten Fall verloren gehen.Selbst wenn es nicht so weit kommt, können die Defekte an den Zahnhälsen zunehmen, wodurch die Zähne temperatur- und säureempfindlicher werden. Zusätzlich kann der Bruxismus auch Zunge und die Schleimhaut der Wangen schaden. Sie können durch das dauerhafte Knirschen und Pressen verletzt werden.Der Dauerdruck kann sich mit der Zeit im Körper in Form von Verspannungen und Muskelverhärtungen manifestieren, die zu akuten oder chronischen Schmerzen wie Kopf-, Rücken- oder Nackenschmerzen durch Zähneknirschen führen. Eine vorhandene CMD kann entstehen oder sich ausweiten. Auch die Ohrgeräusche können sich zu einem Tinnitus entwickeln.
  • Psychische Folgen
    Je länger und intensiver Sie mit den Zähnen knirschen oder pressen, desto mehr Schmerzen, Störungen und Schäden haben Sie. Das schadet auf Dauer auch Ihrer Psyche. Die Folge: eine erhöhte nervliche Belastung und Schlafstörungen. Diese wiederum führen wieder zu vermehrtem Druck, den der Körper durch den Bruxismus wieder abzubauen versucht – ein Teufelskreis.
Therapie

Was tun gegen Zähneknirschen und Zähnepressen?

Da die Ursachen und Folgen von Bruxismus in jedem Fall ganz individuell sind, gibt es kein allgemeingültiges Therapiekonzept. Daher können wir jeden Patienten nur ganz individuell beraten und behandeln. Wichtig ist, so schnell wie möglich einzugreifen, um die Folgen möglichst gering zu halten.

Das ist nicht ganz einfach, denn oft knirscht oder presst der Patient schon jahrelang mit den Zähnen. Sich das Zähnepressen und Zähneknirschen abzugewöhnen ist oft schwer, da es sich meist schon als normales Verhaltensmuster im Gehirn verfestigt hat.

In manchen Fällen ist es daher ratsam, fachübergreifend zusammenzuarbeiten, etwa mit Psychologen, Orthopäden und Physiotherapeuten. So lässt sich der Bruxismus ganzheitlich behandeln.

Folgende Möglichkeiten bietet der Zahnarzt gegen Bruxismus:

  • Schiene
    Eine Knirscherschiene wirkt wie ein Stoßdämpfer und schützt die Zähne vorbeugend vor weiteren Schäden durch ständiges Knirschen und Pressen.
    Nach Vermessung von Biss und Kiefergelenk wird die Schiene gegen Zähneknirschen im Dentallabor von Zahntechnikern passgenau aus speziellen Kunststoff hergestellt. Sie tragen sie in der Nacht oder am Tag – je nach Bedarf.
  • Botulinumtoxin
    Auch Botulinumtoxin Typ A (auch Botox genannt) kann gegen Zähneknirschen und Zähnepressen helfen. Es hemmt die Weitergabe eines Botenstoffs und schafft es so, die Daueranspannung zu unterbrechen.
    Der unter dem Bruxismus stark angewachsene Muskel entspannt sich mit Botox, und mit ihm Ihr gesamter Kiefer. Die Wirkung tritt bereits nach wenigen Tagen ein und hält bis zu 6 Monate an.

Was hilft außerdem?

Achten Sie zusätzlich auf gezielten Stressabbau und ein gutes Stressmanagement. Bauen Sie Pausen zur Entspannung in Ihren Tag ein und nutzen Sie bewährte Methoden wie Autogenes Training als Entspannungsübungen gegen Bruxismus.

Auch Beruhigungstees & Co. können als Hausmittel gegen Zähneknirschen eingesetzt werden. Setzen Sie gezielt auf ausreichenden körperlichen Ausgleich durch einen Sport Ihrer Wahl, der Ihnen Spaß macht und gut tut. So sorgen Sie dafür, dass Sie weniger Druck im Körper haben.

Heilung

Ist der Bruxismus nach der Behandlung beim Zahnarzt geheilt?

Sowohl die Schiene als auch die Botox-Injektion lindern nur die Symptome und mildern damit die Folgen ab, greifen jedoch nicht an der ursprünglichen Ursache an. Lassen Sie ärztlich abklären, welche körperlichen und / oder psychischen Ursachen in Ihrem konkreten Fall für das tägliche oder nächtliche Zähneknirschen oder –pressen verantwortlich sind. Und eliminieren Sie diese.

In jedem Fall sollten Sie zusätzlich versuchen, den Stress in Ihrem Leben auf ein Mindestmaß zu reduzieren und mit Übungen gegen Bruxismus für den erforderlichen Ausgleich zu sorgen.

Auch hilft es, wenn Sie die Co-Faktoren – also Rauchen oder Kaffee- und Alkoholkonsum – so weit wie möglich einschränken und für einen guten Nachtschlaf sorgen. So kann Ihr Bruxismus vielleicht irgendwann ganz verschwinden.

Gemeinsam bekommen wir Ihren Bruxismus in den Griff. Damit Sie in Zukunft beschwerdefrei aufwachen und entspannt in den Tag starten.

Vereinbaren Sie noch heute Ihren Termin für eine Bruxismus-Beratung in Ihrer Zahnarztpraxis in Baden-Baden unter +49 7221 969700.