Zahnpflege – aber richtig!

Richtig Zähne putzen: Alles, was Sie über die richtige Zahnpflege wissen müssen

Natürlich putzen Sie Ihre Zähne – morgens und abends, und wenn möglich auch nach dem Essen. Meist nutzen Sie sogar Zahnseide. Aber wenn Sie mit der Zunge über Ihre Zähne fahren, beschleicht Sie das ungute Gefühl, dass sie doch nicht so sauber sind, wie sie sein könnten.

In unserem heutigen Beitrag erklären wir Ihnen, wie Sie bei der Zahnpflege 10 von 10 Punkten erreichen, und was Sie sonst noch für gesunde und gepflegte Zähne tun können.

Zahnpflege

Keine halben Sachen: Warum die richtige Zahnpflege so wichtig ist

Kennen Sie noch Karius und Baktus? Als Kind hat man uns erklärt, dass wir unsere Zähne gründlich putzen müssen, damit die kleinen Männchen mit den großen Hämmern keine Chance haben. Anders ausgedrückt: dass eine gute Mundhygiene gegen Karies und Co. schützt.

Was uns unsere Eltern nicht gesagt haben: Ohne die richtige Zahnpflege werden nicht nur unsere Zähne krank. Bakterien aus dem Mund können über die Blutbahn in den restlichen Körper gelangen und dort etwa Diabetes, Rheuma oder Schlaganfälle und Herzinfarkte begünstigen.

Eine gute Zahnpflege ist also das A und O für unsere allgemeine Gesundheit. Was aber macht eine „gute Zahnpflege“ aus? Dafür sind mehrere Faktoren ausschlaggebend, auf die wir im heutigen Beitrag nach und nach eingehen möchten:

  • die richtige Zahnputztechnik,
  • die optimale Dauer und Häufigkeit,
  • die passenden Hilfsmittel, sowie
  • ganz wichtig: was sonst noch zur richtigen Zahnpflege dazugehört.
Technik

Die richtige Zahnputztechnik: Wie putze ich richtig die Zähne?

Gesunde und saubere Zähne gelingen am besten mit einer guten Zahnputztechnik und einer geeigneten Zahnbürste. Wir empfehlen Ihnen grundsätzlich elektrische Zahnbürsten – ob mit Schalltechnologie oder rotierenden Bürstenkopf, ist Geschmackssache und abhängig von den individuellen Zahnputzgewohnheiten.

Welche Vorteile haben elektrische Zahnbürsten bzw. Schallzahnbürsten gegenüber Handzahnbürsten?

  • Elektrische Zahnbürsten entfernen durch ihre Schwingbewegungen und hohe Umdrehungszahl mehr Plaque und Verfärbungen als Handzahnbürsten
  • Elektrische Zahnbürsten reinigen die Zähne schneller und gleichmäßiger
  • Einige elektrische Zahnbürsten bieten Timer und Verknüpfungen zu Apps, die zum Zähneputzen motivieren und hilfreiches Feedback über die Zahnputzleistung geben

Wie putze ich die Zähne richtig?

Die richtige Zahnputztechnik ist einfach zu erlernen. Vermutlich machen Sie bereits intuitiv vieles richtig:

  • Putzen Sie von Rot nach Weiß, vom Zahnfleisch zu den Zähnen
  • Elektrische Zahnbürsten rotieren oder vibrieren und putzen von allein – es genügt, wenn Sie mit dem Bürstenkopf sanft über die Zähne fahren
  • Putzen Sie mit mäßigem Druck sowohl die Außenseite, die Innenseite als auch die Kaufläche der Zähne
  • Kinder können sich die richtige Reihenfolge beim Zähneputzen einfach merken: KAI (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen)
  • Umgreifen Sie die Zahnbürste weiter unten, wenn Sie zu viel Druck ausüben

Guter Tipp: Putzen Sie Ihre Zähne immer nach Plan, um keinen Zahn zu vergessen.

Dauer

Die richtige Dauer: Wie lange soll ich die Zähne putzen?

Ein Zahnputz-Durchgang sollte circa 2 bis 3 Minuten umfassen. Sie benötigen diese Zeit, um Ihre Zähne ausreichend von Essensresten und bakteriellen Belägen (Plaque) zu reinigen. Am besten, Sie benutzen den Timer Ihres Smartphones oder stellen sich Ihren Wecker.

Nehmen Sie sich Zeit für ein gründliches Zähneputzen, auch wenn es manchmal schwer fällt: Morgens, wenn Sie noch müde sind oder es eilig haben, schnell zur Arbeit zu kommen. Aber auch am Abend, wenn Sie einen langen Tag hinter sich haben. Ihre Zähne werden es Ihnen danken.

Häufigkeit

Die richtige Häufigkeit: Wie oft soll ich meine Zähne putzen?

Putzen Sie mindestens zweimal täglich morgens und abends sowie, nach Möglichkeit, nach den Mahlzeiten Ihre Zähne.

Achtung: Nach dem Verzehr von sauren Lebensmitteln sollten Sie 20 bis 30 Minuten mit dem Zähneputzen warten. Säure macht nämlich den Zahnschmelz vorübergehend weicher. Wenn Sie Ihre Zähne putzen, wenn sich das saure Milieu noch nicht reguliert hat, laufen Sie Gefahr, den Zahnschmelz mit abzuputzen.

Hilfsmittel

Die passenden Hilfsmittel: Was brauche ich, um meine Zähne richtig zu putzen?

Sie benötigen die folgenden Hilfsmittel zur optimalen Zahnpflege:

  • Zahnbürste
    Ihre Zahnbürste sollte möglichst weiche oder mittelharte Kunststoffborsten haben, die am Ende abgerundet sind. Zu harte Borsten erscheinen gründlich, sind aber zugleich auf Dauer meist zu aggressiv zum Zahnschmelz.Der Bürstenkopf sollte möglichst klein sein. So erreichen Sie auch jene Stellen im Mund, die mit einem größeren Bürstenkopf schwerer zugänglich sind. Und können leichter „um die Kurve putzen“.Tipps zur Zahnpflege: Wie putze ich Zähne richtig – mit elektrischer Zahnbürste oder mit der Handzahnbürste?
    Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen eine elektrische Zahnbürste. Die rotierenden Bürstenköpfe reinigen die Zähne gründlich und effektiv. Zudem üben die elektrischen Bürsten in der Regel weniger Druck auf Zähne und Zahnfleisch aus – das Zähneputzen mit elektrischer Zahnbürste ist also schonender.
    Ob elektrische Zahnbürste oder Handzahnbürste – spätestens nach drei Monaten sollten Sie den Bürstenkopf bzw. die Zahnbürste austauschen.
  • Zahnpasta
    Benutzen Sie eine Zahnpasta, die zwischen 10 und 15 Prozent (1000ppm – 1500ppm) Fluorid enthält. Fluorid ist wichtig, da es die Zähne gegen Karies schützt, indem es verhindert, dass die von den Kariesbakterien produzierten Säuren den Zahn schädigen.Achten Sie zusätzlich darauf, dass die Zahnpasta nicht zu viele Schleifstoffe hat, die wertvolle Zahnsubstanz abtragen könnten: der RDA-Wert sollte möglichst niedrig sein (optimal wäre zwischen 30 und 70). Ihre Kinder sollten eine altersgerechte Kinderzahnpasta benutzen (siehe Packungsaufschrift).
  • Zungenreiniger
    Mit einem Zungenreiniger lassen sich bakterielle Beläge von der Zunge entfernen. Sie können Entzündungen im Mundraum auslösen und für Mundgeruch sorgen. Zungenreiniger gibt es sowohl als Schaber als auch als Bürste – oder beides in Kombination.Wer den Zungenreiniger regelmäßig nutzt, schützt seine Zähne vor bakteriellen Entzündungen und hat außerdem einen frischeren Atem.
  • Zahnseide
    Mit Zahnseide lassen sich die ansonsten schwer erreichbaren Zahnzwischenräume effektiv reinigen. Essensreste oder Beläge entfernen Sie, indem Sie die Zahnseide im Zahnzwischenraum hin und her und schließlich hinaus bewegen.Zahnseide gibt es als Sticks oder zum Abschneiden. Wenden Sie diese einmal täglich vor dem Zähneputzen an, am besten am Abend.
  • Interdentalbürste
    Auch Interdentalbürsten (Zahnzwischenraumbürsten) dienen dazu, den Zwischenraum zwischen Ihren Zähnen sauber zu halten. Es gibt sie mit verschiedenen Durchmessern. Je nachdem, wie groß oder klein Ihre Zahnzwischenräume sind, benötigen Sie eine andere Größe.
  • Mundspüllösungen
    Eine Mundspüllösung kann unterstützend wirken, um Bakterien von Zunge, Zähnen und Zahnfleisch zu entfernen und damit Karies & Co. vorzubeugen. Das gilt insbesondere bei freiliegenden Zahnhälsen oder in anderen Fällen, in denen eine zusätzliche Unterstützung bei der Mundhygiene geboten scheint, etwa bei Senioren.Ob eine Mundspüllösung bei Ihnen sinnvoll ist, besprechen wir am besten bei Ihrem nächsten Prophylaxetermin.

Wie sinnvoll sind Zahnpflegekaugummis?
Zahnpflegekaugummis können das Zähneputzen nicht ersetzen, aber eine sinnvolle Ergänzung sein. Vor allem für die Momente, in denen Sie Ihre Zähne nach dem Essen nicht putzen können:

  • Kaugummi-Kauen regt den Speichelfluss an.
  • Unser Speichel remineralisiert unsere Zähne.
  • Er neutralisiert schädliche Säuren, die von Kariesbakterien produziert werden.

Achten Sie darauf, dass es sich um zuckerfreien Kaugummi handelt. Fluoridhaltiger Kaugummi stärkt zusätzlich den Zahnschmelz.

Essen

Wie lange nach dem Zähneputzen nichts essen?

Zahnpasta enthält Putzkörperchen, die den Zahnschmelz lösen und damit weicher machen können. Deshalb empfiehlt es sich, nach dem Zähneputzen mit dem Essen – insbesondere von säurehaltigen Lebensmitteln – 20 bis 30 Minuten zu warten.

Zusätzliches „Problem“: Nach dem Zähneputzen schmecken die Lebensmittel häufig anders. Das liegt an den Aromen in der Zahnpasta (Kräuter, häufig Minze), die für einen frischen Atem sorgen sollen. Es kann bis zu einer Stunde dauern, bis die Lebensmittel wieder „normal“ schmecken.

Prophylaxe

Zähneputzen ist nur der Anfang: Was noch zur richtigen Zahnpflege dazugehört

Richtiges Zähneputzen ist ein Schritt zu einer richtigen Zahnpflege. Aber nur der Erste.

Was brauchen Sie noch für eine „richtige“ Zahnpflege:

  • Prophylaxe
    Kommen Sie zweimal jährlich zur Vorsorge in unsere Praxis. Bei der Prophylaxe sehen wir nach, ob noch alles in Ordnung ist und ob Ihre häusliche Zahnpflege gut funktioniert.
    Sie haben freiliegende Zahnhälse? Eine beginnende Parodontitis? Oder empfindliches Zahnfleisch? Dann erst recht! Ihre besonderen Bedürfnisse in Sachen Zahnpflege besprechen wir am besten persönlich.
  • Professionelle Zahnreinigung
    Mindestens zweimal pro Jahr empfehlen wir eine Professionelle Zahnreinigung in unserer Zahnarztpraxis. Egal wie gut Sie putzen: Es gibt immer Stellen, an die Sie nicht herankommen.
    Wir reinigen Ihre Zähne gründlich und fluoridieren sie. So sind Sie bis zum nächsten Termin optimal geschützt.
  • Zahngesunde Ernährung
    Keine Angst: Sie müssen nicht ganz auf Zucker verzichten! Wir alle wissen: Manchmal muss etwas Süßes einfach sein. Wenn es so ist, achten Sie darauf, dass Sie lieber eine größere Portion auf einmal essen statt mehrere kleine. So setzen Sie Ihre Zähne nicht immer wieder dem Zucker aus. Und putzen Sie sich möglichst danach die Zähne.

„Richtige Zahnpflege beginnt mit der richtigen Beratung. Wir beantworten Ihnen gerne alle Fragen zu Mundhygiene und Prophylaxe.“

– Dr. Luisa Euchner

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