Warnsignal Zahnfleischbluten:
Gemeinsam Ursachen abklären und rechtzeitig behandeln
Sie haben nach dem Zähneputzen rosafarbenen Schaum in Ihrem Waschbecken bemerkt? Kein Grund zur Panik, aber ein Anlass, genauer hinzusehen. Gesundes Zahnfleisch blutet in der Regel nicht. Zahnfleischbluten ist ein Warnsignal, das Sie ernst nehmen sollten.
Wie gut, dass Sie mit uns, Ihrer Praxis für Zahngesundheit Baden-Baden, einen kompetenten Partner an Ihrer Seite haben. In unserem heutigen Blogeintrag erfahren Sie alles, was Sie über die Ursachen und die Behandlung von Zahnfleischbluten wissen sollten.
Was sind die möglichen Ursachen von Zahnfleischbluten?
Normalerweise ist unser Zahnfleisch rosa und gestippelt. Ist es gerötet, weist es kleine Risse auf oder haben Sie einen metallischen Geschmack im Mund, sollten Sie aufmerksam werden und sich auf die Suche nach der Ursache begeben.
Zahnfleischbluten kann verschiedene Ursachen haben:
Sie haben zu wenig Speichel.
Wenn der Speichelfluss verringert ist, kann Ihr Zahnfleisch darunter leiden. Denn: Ihr Speichel hält die Mundflora (also das gesunde Miteinander verschiedener Bakterien in Ihrem Mund) im Gleichgewicht.
Haben Sie zu wenig davon, kann diese Balance aus den Fugen geraten und es kann zu Entzündungen – und damit zu Blutungen – am Zahnfleisch kommen. Die Gründe für zu wenig Speichel können ganz unterschiedlich sein:
- Flüssigkeitsmangel
Wenn Sie über Tag zu wenig trinken oder nachts verstärkt durch den Mund atmen (etwa aufgrund einer Erkältung), nimmt die Speichelmenge in Ihrem Mund ab. - Bestimmte Medikamente
Auch speichelfluss-hemmende Medikamente wie Antihistaminika oder bestimmte Antibiotika können den Mund austrocknen. - Hormonelle Veränderungen
In der Pubertät, während der Periode oder in der Schwangerschaft kann Ihr Speichelfluss durch Hormone gehemmt sein.
Gleiches gilt, wenn Sie zusätzliche Hormone einnehmen, wie etwa in den Wechseljahren. Zudem fördern bestimmte Hormone auch Entzündungen, weil sie das Wachstum von Keimen begünstigen.
Ihre Mundhygiene ist nicht umfassend genug.
Nach dem Essen und Trinken verbleiben Essensreste auf und zwischen Ihren Zähnen – Nahrung für unzählige Bakterien, die diese in Plaque umwandeln.
Wenn Sie diese Bakterien und ihre Stoffwechselprodukte nicht oft oder gründlich genug putzen, können diese überhandnehmen und Entzündungen am Zahnfleisch auslösen.
Sie rauchen, trinken zu viel Alkohol oder haben zu viel Stress.
Rauchen, Alkohol und Stress begünstigen die Entstehung von Zahnfleischbluten. Ebenso wie ein Mangel bestimmter Vitamine. Der Grund: Ihre Immunabwehr wird geschwächt und schon kleine Entzündungen an Ihrem Zahnfleisch können „eskalieren“.
Sie ernähren sich nicht ausgewogen genug.
In Deutschland ist echte Mangelernährung selten. Aber: Wenn Sie zu wenig Vitamin C oder Eiweiße zu sich nehmen, kann dies Zahnfleischbluten begünstigen.
Was kann passieren, wenn Sie das Zahnfleischbluten nicht stoppen?
Zahnfleischbluten ist meist das erste Anzeichen einer Zahnfleischentzündung („Gingivitis“). Sie entsteht, wenn die bakterielle Menge am Zahn aus den Fugen gerät. Weitere Anzeichen dafür sind eine Rötung und Schwellung des Zahnfleischs.
Ignorieren Sie diese, kann sich sie mit der Zeit auf den gesamten Zahnhalteapparat (Zahnfleisch, Zahnfächer, Wurzelhaut und Zahnzement – gemeinsam auch „Zahnbett“) ausweiten und heißt dann „Parodontitis“ (umgangssprachlich auch „Parodontose”).
Das sind die möglichen Folgen einer Parodontitis:
- Das Zahnfleischbluten hält an.
- Sie riechen unangenehm aus dem Mund.
- Es bilden sich Zahnfleischtaschen und Ihre Zähne lockern sich (bis zum Zahnausfall).
- Die veränderte Stellung Ihrer Zähne führt zu Problemen beim Kauen und Sprechen.
- Die Entzündung greift über die Blutbahn auf den restlichen Körper über und löst Diabetes, Rheuma, Herzinfarkte, Schlaganfälle und ähnliche Erkrankungen aus.
Natürlich geschieht dies alles nicht von heute auf morgen. Deshalb ist es wichtig, erste Symptome wie Zahnfleischbluten ernst zu nehmen und dessen Ursache auf den Grund zu gehen, um eine sich anbahnende Parodontitis rechtzeitig zu stoppen.
Was hilft gegen gelegentliches Zahnfleischbluten?
Blutet Ihr Zahnfleisch nur gelegentlich, ist ein zusätzlicher Besuch beim Zahnarzt nicht unbedingt erforderlich. Dennoch sollten Sie es als Warnzeichen sehen und versuchen, wie folgt Abhilfe zu schaffen.
- Achten Sie auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr, damit Sie genug Speichel haben. Setzen Sie zusätzlich auf Kaugummis und zuckerfreie Lutschbonbons.
- Intensivieren Sie Ihre Mundhygiene (etwa durch eine antiseptische Lösung mit Salbei und Kamille oder Chlorhexidin oder mit einer Zahnpasta für empfindliches Zahnfleisch) und halten Sie die Bakterien so in Schach.
- Schränken Sie nach Möglichkeit das Rauchen und Ihren Alkoholkonsum ein und senken Sie Ihr Stresslevel.
- Essen Sie gesund und ausgewogen, um einem Vitaminmangel vorzubeugen. Achten Sie auf ausreichende Zufuhr der Vitamine A, B und C.
Ist das Zahnfleischbluten stark, hört es nicht auf oder kehrt es immer wieder, sollten Sie auf jeden Fall zu uns in die Zahnarztpraxis kommen.
Wie kann der Zahnarzt Ihr anhaltendes oder starkes Zahnfleischbluten behandeln?
Mit anhaltendem oder starkem Zahnfleischbluten sind Sie bei uns als Ihrem Zahnarzt in den besten Händen. Mit einem PSI-Test (Parodontaler Screening Index) überprüfen wir, wie stark die Entzündung am Zahnfleisch bereits fortgeschritten ist, also wie hoch Ihr PSI-Wert ist.
Für diesen Test nutzen wir eine spezielle Sonde, mit der wir an verschiedenen Stellen in Ihren Zahnfleischtaschen messen, wie tief sie sind, ob die Zahnoberfläche rau ist und ob das Gewebe zu Blutungen neigt.
Das Ergebnis kann zwischen einem PSI von 0 (parodontal gesund) über 1 oder 2 (Gingivitis) bis zu 3 und 4 (Verdacht auf Parodontitis) rangieren.
Die Therapie richtet sich nach dem individuellen PSI:
- PSI = 1 oder 2
Ist die Gingivitis nur leicht, reicht eine Verbesserung der Mundhygiene oft aus. Bei stärkerer Gingivitis werden zusätzliche Behandlungen wie eine Zahnsteinentfernung an den Zähnen und in den Zahnfleischtaschen erforderlich.
Wir empfehlen zusätzlich eine Professionelle Zahnreinigung.
Je nach Status der Entzündung erhalten Sie Medikamente gegen das Zahnfleischbluten, um die Abheilung zu unterstützen. Ihr Zahnfleischbluten sollte sich so innerhalb weniger Tage bessern und schließlich ganz aufhören. - PSI = 3 oder 4
Bestätigt sich der Verdacht auf eine Parodontitis, ist neben einer Verbesserung der Mundhygiene, einer Zahnsteinentfernung und Professionellen Zahnreinigung sowie einer medikamentösen Behandlung eine spezielle Parodontitis-Behandlung erforderlich.
Dazu gehören neben einer genauen Diagnosestellung unter anderem die Entfernung von entzündetem Gewebe (sowie in manchen Fällen eine Regeneration des verloren gegangenen Gewebes) und die Erstellung und Einhaltung eines speziellen Nachsorgeplans.
Eins steht fest: Gemeinsam bekommen wir Ihr Zahnfleischbluten in den Griff und sorgen dafür, dass Ihr Zahnfleisch wieder fit und gesund wird.
– Dr. Susann Kamm
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